Wer an die griechische Insel Kos denkt, der wird nicht zuerst tolle Mountainbike-Trails im Kopf haben, aber ist das ein Irrglaube? Was hat die Insel neben Mountainbike-Möglichkeiten noch zu bieten? Wir waren vor Ort und haben uns einen Eindruck für euch gemacht.
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Kos ist sehr touristisch geprägt, da wo es grün ist, finden sich oftmals Hotel und Ferienanlagen oder landwirtschaftliche Anbauflächen und in den anderen Bereichen erwartet einem im Sommer eher etwas Dürre, Stroh, Sand, Felsen, Zypressen, Pinien und Olivenbäume. Es gibt jedoch durchaus schöne Teile, wo der Bewuchs ein Hingucker ist.
Die Insel hat viele Facetten und vor allem auch lohnenswerte Ausflugsziele zu bieten. Da Kos durchaus auch Höhenmeter zu bieten hat, sind die Touren ebenso abwechslungsreich wie die Sehenswürdigkeiten. Unsere Tour hat uns vom Pfauenwald, über eine alte Burg, am Salzsee vorbei durch das Gebirge der Insel geführt.
Mountainbike auf Kos leihen
Bevor es mit dem Mountainbike losgehen kann, benötigt man, richtig, ein Mountainbike. Wer einmal in einer touristisch geprägten Region unterwegs war, wird es kennen. Verleihstationen gibt es da oftmals so viele, dass man sich schon fragt, ob sich das für jede einzelne lohnen kann. Ähnlich ist es auch auf Kos. Egal ob man ein Auto, einen Buggy, einen Roller oder ein Fahrrad benötigt, es gibt für fast jedes Vehikel den richtigen Partner. Unsere Empfehlung dabei, wer sich spontan und ohne Vorplanung für ein Mountainbike entscheiden will, fragt die „Locals“ nach zuverlässigen und seriösen Verleihpartnern. Es ist ab 15 Euro am Tag etwas zu bekommen, wir empfehlen jedoch auch bereit zu sein, 20 bis 30 Euro zu investieren. Die Qualität der Räder wird mit steigendem Preis meist besser.
Hinweis: Checkt das Mountainbike unbedingt einmal kurz durch. Wir hatten es bereits zweimal, dass etwas defekt war. Einmal war es die Bremse und ein anderes Mal die Gangschaltung.
Die Alternative zur Leihstation sind Unterkünfte, bei denen man Fahrräder bereits im Preis inkludiert hat, die einem Fahrräder über Partner herbringen lassen oder wer es ganz einfach mag, die einen hauseigenen Verleih anbieten. Eine Schippe darauf legt dabei das Neptune Luxury Resort, diese bieten geführte Mountainbike Touren mit dem griechischen Mountainbike Champion Michalis Papasavvas an. Hier kann man sich die Insel bei einer geführten Tour durch einen Guide zeigen lassen und wer gerade in der Nähe ist, sollte sich den griechischen Abend im Resort nicht entgehen lassen.
Mit dem Mountainbike über Kos
Wenn man es etwas überspitzt sagt, gibt es auf Kos nur eine große Hauptstraße, die durch die Insel führt. Wenn man bestimmte Gebiete erreichen will, muss man auf dieser fahren. Die Autofahrer kennen dies und wir haben nur positive Erfahrungen damit gemacht. Es wurde ausreichend Abstand gehalten und im Zweifelsfall gewartet.
Unsere Tour führte uns zu unserem ersten Spot, dem Pfauenwald Plaka auf Kos. Hier leben Pfauen frei im Wald und als Besucher kann man direkt neben den imposanten Tieren laufen. Die Strecke führt, je nachdem von welcher Seite man den Wald anfährt, einen Schotterweg hinab.
Im Wald bieten die Nadelbäume etwas Schatten und Schutz vor der Sonne. Eine kleine Brücke führt über ein kleines Gewässer, in dem man, wenn man Glück hat, Schildkröten sehen kann. Nachdem wir uns an den Pfauen satt gesehen haben, sind wir dem Schotterweg gefolgt und nach Kefalos gefahren. Auch hier kann man ordentliche Steigungen erwarten. Von der Stadt aus hat man einen tollen Ausblick auf das Meer und den Strand. Runter zum Strand und zum Hafen ist die Aussicht bei gutem Wetter ebenso malerisch.
Paradise Beach und Wassersport
Am Paradise Beach hat man neben einem Sandstrand auch die Möglichkeit, die nächste Pause für etwas Wassersport zu nutzen. Ob Bananenboot oder Jetski-Fahren, hier ist die richtige Adresse. Wer möchte, macht eine Tour zur Nisí Kastrí machen, eine kleine Insel, die fußläufig erreichbar ist. An dem Teil der Küste gibt es immer wieder Strände und Abschnitte, wo man Zugang zum Wasser hat und auch Angebote für Liegen und Aktivitäten vorfindet. Hier muss man jedoch klar sagen, wer viel Wert auf Privatsphäre und Platz legt, wird an den Stränden dieses Bereichs nicht auf seine Kosten kommen.
Wer motiviert ist und sich die Zeit nehmen möchte, der sollte auch einen Halt in Kardamena einplanen. Eine schöne kleine Stadt mit Hafen und einer sehenswerten Promenade und einen tollen Marktplatz. Bei einem guten Essen und ausreichend Flüssigkeitszufuhr kann es gut gestärkt in Richtung Palaio Pyli Castle gehen. Der Anstieg ist durchaus Kräfte zerrend und gerade bei hohen Temperaturen nicht zu unterschätzen. Achtet während eurer ganzen Kos Mountainbike-Tour zwingend auf ausreichend Hydrierung.
Palaio Pyli Castle mit dem Mountainbike erreichen
Am Fuße des Aufstiegs zum Castle angekommen, kann man nun das Fahrrad schultern und hochtragen, denn auch der alte „Karrenweg“ ist durchaus als Trail zu gebrauchen, oder man stellt das Rad ab und geht den Weg zum Schloss zu Fuß.
Dazu muss man sagen, dass der „Karrenweg“ als Trail nicht ungefährlich und der Fußweg zum Castle auch ohne MTB im Schlepptau seine Hürden aufweisen kann. Auf dem Weg zum Castle kommt man an einer kleinen Kapelle vorbei.
Oben am Pyli Castle angekommen, lässt einen der Ausblick die Strapazen des Aufstiegs vergessen. Wir haben unsere Mountainbikes unten am Parkplatz stehen lassen.
Hinweis: Lockere Schuhe ohne festen Halt sollten für den Aufstieg vermieden werden. Der Untergrund ist steinig, sandig und teilweise glatt.
Zia und der Sonnenuntergang
Darf es nach den ganzen Anstrengungen auch etwas Romantik sein? Zia, hier soll man den besten Blick auf einen tollen Sonnenuntergang auf Kos haben. Die Fahrt zum Ort Zia war mittelschwer. Wir haben die Räder direkt am Anfang auf dem Sammelparkplatz abgestellt und sind die restlichen Meter gelaufen. Zia ist ein kleiner, gepflegter Ort, der voll und ganz auf Touristen ausgelegt ist. Die Aussicht auf das Meer in der Ferne und bei genauerem Hingucken dem Alikes-Salzsee bei Tigaki haben einen Vorgeschmack auf den Sonnenuntergang gegeben. Das Gute am ganzen Fahrradfahren, man kann auch entsprechend viel Essen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.
An der Küste von Marmari hat man übrigens auch einen guten Blick auf die untergehende Sonne. Hier kommt man mit dem MTB bis auf wenige Meter an den Strand heran.
Kos Stadt
Kos-Stadt ist ebenfalls über verschiedene Wege zu erreichen, wenn auch die oben erwähnte Hauptstraße einer der direktesten Wege ist. Wer kulturell etwas besichtigen möchte, wie die Burg Kastro Neratzia oder das Colosseum, der sollte aktuell den Dienstag meiden. An diesem Tage haben viele öffentliche Einrichtungen geschlossen. Die Stadt selbst, die alten Ruinen und der Hafen bieten ebenfalls wieder tolle Bilder.
Kulinarisch wird in Kos Stadt für jeden Gaumen etwas geboten. Wer möchte, macht am Hafen eine Rundtour, mietet sich ein Boot oder fährt mit einem der dortigen Anbieter aufs Meer hinaus.
Fazit zur Kos Mountainbike Tour
Kos und spannende Trails schließen sich nicht aus. Schotter, Sand, Steine und Asphalt bilden die vorzufindenden Untergründe, die an diversen Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Hotspots vorbeiführen. Wer darauf achtet, dass er ein gutes MTB bekommt und etwas geübt ist, der wird auf Kos durchaus seine Freude am Fahren haben. Ob Offroad oder auf den offiziellen Straßen, die Berge machen Spaß. Einzupacken wäre noch eine Akku-Fahrradbeleuchtung, an den meisten Rädern ist keine vorhanden und die Straßen und Wege sind oft nicht beleuchtet. Der obligatorische Hinweis auf einen vernünftigen Fahrradhelm können wir nicht weglassen. Wer die Insel erleben und an schönen Stellen auch eine Pause einlegen möchte, der sollte die Fahrräder mindestens drei Tage mieten.