Das Thema Diebstahlschutz ist beim Fahrrad besonders wichtig. Mit Zunahme der Investitionskosten für ein Fahrrad steigt auch das finanzielle Risiko bei einem Diebstahl. Auch die Mobilität ist beim Verlust eines Fahrrads in Gefahr, es sollten also verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um auch 2024 die Wahrscheinlichkeit für einen Fahrraddiebstahl gering zu halten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was ist eine Fahrradcodierung?
- 2 Den Code als Aufkleber oder als Gravur
- 3 Ein codiertes Fahrrad kaufen oder verkaufen
- 4 Wie sich der Code zusammensetzt
- 5 Wie es vor Diebstahl schützen kann, wenn man ein Fahrrad registrieren lässt
- 6 Termine für die Fahrradcodierung
- 7 Voraussetzungen für eine Codierung
- 8 Was kostet eine Fahrradcodierung?
- 9 Fazit zur Fahrradcodierung
Was ist eine Fahrradcodierung?
Bei der Fahrradcodierung wird dem Fahrrad eine eindeutig generierte Nummer zugeordnet. Anhand dieser Nummer kann das Fahrrad dem Besitzer zugeordnet werden. Wird das Fahrrad oder auch E-Bike gestohlen und besitzt eine Codierung, ist es der Polizei möglich, darüber den Besitzer zu identifizieren. Die Nummer wird am Tag der Fahrradcodierung erstellt. Wer sein Fahrrad codieren lassen möchte, der muss nichts am Fahrrad vorbereiten.
Den Code als Aufkleber oder als Gravur
Die sicherste Variante der Fahrradcodierung ist das einstanzen oder eingravieren der Nummer in den Fahrradrahmen. Die Gravur ist ca. 0,1 bis 0,2 mm tief und hat im Regelfall keine Auswirkung auf die Stabilität des Rahmens. Ist der Rahmen aus besonderen Materialien wie Carbon oder ist er besonders dünn, kann dieser nicht graviert werden.
In diesem Fall bieten sich Codier-Aufkleber an. Diese haben ebenfalls die eindeutige Identifizierungsnummer und werden an den Rahmen geklebt. Damit diese nicht einfach vom Dieb abgelöst werden können, handelt es sich dabei oftmals um Sicherheitsaufkleber, wie man sie aus anderen Bereichen der Identifizierung kennt.
Ein codiertes Fahrrad kaufen oder verkaufen
Einen Aufkleber bekommt man mit viel Mühe und Zeit noch ab. Eine Gravur ist bleibt im Rahmen und dennoch kann ein codiertes Fahrrad problemlos verkauft oder gekauft werden. Beim Kaufen sollten nachgeprüft werden, ob der Verkäufer auch nachweisen kann, dass es sich dabei um sein Fahrrad handelt. Ist man der Käufer eines codierten Fahrrads oder E-Bikes sollte man in jedem Fall einen Kaufvertrag anlegen, in dem der Code der Codierung eingetragen ist.
Der neue Eigentümer kann den Code streichen und verändern lassen, muss dies jedoch nicht zwingend. Im Diebstahlfall wird der ursprüngliche Eigentümer kontaktiert, diese sollte die Kontaktdaten des Käufers noch haben und der aktuelle Besitzer kann ermittelt werden. Bei der Polizei kann die Codierung auch umgemeldet werden. Es spricht also nichts gegen den Kauf über eine Online-Börse mit anschließendem Fahrradversand.
Wie sich der Code zusammensetzt
Ein solcher Code ist nach dem Schema „EIN“ aufgebaut. In einigen Regionen auch nach dem „FEIN“, das „F“ steht für Friedberger Model. Dies ist eine Verfeinerung des EIN-Systems, die nicht überall Anwendung findet. „EIN“ steht für Eigentümer-Identifizierung-Nummer und wird aus verschiedenen, persönlichen Angaben des Eigentümers gebildet. Damit kann ein solcher Code direkt mit einer Person oder einem Haushalt in Verbindung gebracht werden. Ein Beispiel für eine „EIN“ ist: OL33Z87737FM (fiktive Nummer)
Die Nummer besteht im Regelfall aus:
- dem amtlichen KFZ-Kennzeichen für den Zulassungsbereich
- einem Gemeindeschlüssel,
- einer Schlüsselnummer der Straße oder Geburtsdatum oder Abk. des Straßennamens (je nach Region der Codierung),
- der Hausnummer und
- den Initialen des Eigentümers.
Optional kann am Ende noch die Jahreszahl mit geprägt werden. Beim Fahrrad registrieren wird oftmals eine zufällige Nummer generiert, die dann einen Eintrag in einer Datenbank bekommt. Die Polizei kann auf private Datenbanken jedoch nicht immer zugreifen.
Wie es vor Diebstahl schützen kann, wenn man ein Fahrrad registrieren lässt
Wer sein Fahrrad registrieren lässt, handelt präventiv. Ein möglicher Dieb sieht den Aufkleber bzw. Hinweis zur Codierung bzw. Registrierung und wird davon unter Umständen abgeschreckt. Sollte sich der Dieb dennoch für den Diebstahl des registrierten Fahrrads entscheiden, kann die Polizei bei Fahrradkontrollen schnell ermitteln, ob der Fahrer auch der rechtmäßige Nutzer bzw. Eigentümer ist. Die Fahrradregistrierung ist ein Bestandteil des Diebstahlschutzes und sollte immer mit einem sicheren Fahrradschloss kombiniert werden. Die Registrierung kann auch bei Hersteller in einer Datenbank hinterlegt werden.
Termine für die Fahrradcodierung
Wer nicht nur auf einen Aufkleber setzen möchte, der kann sein Fahrrad zum Beispiel bei einigen Polizeidienststellen codieren lassen. Diese bieten im Regelfall Sammeltermine an, hier lohnt es sich, sich bei seiner nächsten Polizeidienststelle zu informieren. Auch der ADFC und andere Organisationen bieten regelmäßig Termine zur Fahrradcodierung an. Der Anbieter Heilmann deckt beispielsweise den Raum Hamburg ab. Ebenfalls wird dies auch vom ADFC Hamburg angeboten: mehr dazu
Voraussetzungen für eine Codierung
Es muss nachgewiesen werden, dass das Fahrrad im Eigentum dessen ist, der es auf sich registrieren bzw. codieren lassen will. Dazu reicht ein Kaufbeleg aus. Ebenfalls muss ein gültiger Ausweis, Führerschein oder Reisepass vorgelegt werden. Die Polizeidirektion Oldenburg hat einen Vordruck, den man vor dem Termin schon ausfüllen kann, diesen gibt es als Download.
Was kostet eine Fahrradcodierung?
Beim ADFC belaufen sich die Kosten für eine Codierung auf ca. 15 Euro, Mitglieder im ADFC bekommen oftmals einen Rabatt. Auch andere Anbieter liegen für eine Fahrradregistrierung oder eine Codierung mit Gravur in den Rahmen bei ca. 15 Euro bis 20 Euro. Aufkleber haben wir ab 10 Euro finden können. Angebote wie „Fahrradpass.info“ bauen eine Datenbank vieler Fahrräder auf. Hier können Rahmennummern und Passdaten auf Eintragung geprüft werden.
Fazit zur Fahrradcodierung
Ist keine Fahrradversicherung vorhanden, bleibt man nach dem Diebstahl im Regelfall auf den Kosten sitzen. Es gibt jährlich tausende Fahrräder, die gefunden werden, im Anschluss jedoch keinem Besitzer zugeordnet werden können. Die Codierung ist ein weiteres Hilfsmittel bei der Diebstahlprävention, das mit den Kosten überschaubar ist und der Polizei die Möglichkeit bietet, ein gestohlenes Fahrrad dem Eigentümer zuzuordnen. Wer sich ein neues Fahrrad kauft, der kann auch direkt beim Kauf nachfragen, ob man das Fahrrad registrieren lassen kann. Wer ein gestohlenes Fahrrad oder E-Bike melden möchte, kann den Dienst einer Internetwache nutzen.