Wer einen Hund hat, der möchte auch möglichst viel gemeinsame Zeit mit ihm verbringen. Fahrradfahren ist dabei eine ideale Möglichkeit, gemeinsam mit dem Hund die Natur zu genießen, sich selbst zu bewegen und dem Vierbeiner den nötigen Auslauf zu geben. Ob sportliches oder gemütliches Fahren, es gibt ein paar Dinge, auf die man achten sollte. Wie man Spaß beim Fahrradfahren mit Hund haben kann, erzählen wir euch in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Nicht jede Hunderasse ist zum Fahrradfahren geeignet
- 2 Kleine Hunde nicht mit der Leine am Fahrrad führen
- 3 Gehorsamkeit vor Fahrradtouren
- 4 Trainingsbefehle beibringen und festigen
- 5 Hilfsmittel zum Führen – Leinenhalter für das Fahrrad
- 6 Was man im Dunkeln beachten sollte
- 7 Das Alter des Hundes berücksichtigen
- 8 Vorsicht bei Hitze
- 9 Unser Fazit zum Fahrradfahren mit Hund
- 10 Der Hund wird an die Fahrradleine gewöhnt
Nicht jede Hunderasse ist zum Fahrradfahren geeignet
Zuerst schauen wir uns die Hunderasse etwas genauer an, nicht jede Hunderasse ist dazu geeignet gemeinsam mit ihr mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Dies differenzieren wir später noch ein wenig, primär geht es jedoch darum, dass der Hund selbst läuft und das Herrchen neben dem Fahrrad begleitet. Zu kleine Hunde sollten nicht mit einer Leine neben dem Fahrrad geführt werden. Man muss beachten, dass man bei einer normalen Fahrradfahrt durchaus 15-20 km/h als Durchschnittswert erreicht. Bei sportlicher Fahrweise sind auch 22-25 km/h kein Problem. Für einen Deutsch Kurzhaar oder einen Windhund sind diese Geschwindigkeiten durchaus kein Problem.
Kleine Hunde nicht mit der Leine am Fahrrad führen
Kleine Hunde haben hier das Problem der zu kurzen Beine. Ein Rauhaardackel, ein Chihuahua, Zwergspitz oder Yorkshire Terrier würden sich bei diesen Geschwindigkeiten in nur sehr kurzer Zeit außer Atem laufen und können diese Werte nur kurz, wenn überhaupt erreichen. Für kleineren Vierbeiner haben wir weiter unten im Artikel jedoch auch noch eine Lösung parat.
Gehorsamkeit vor Fahrradtouren
Nimmt ein Hund aktiv am Straßenverkehr teil, so sollte er gewisse Dinge beherrschen. Dazu gehört unabdinglich, dass der Hund eine gute Erziehung genossen hat und dem Radfahrer, im Idealfall dem Herrchen und Rudelführer, auf das Wort hört und vertraut. Hat man bei normalen Spaziergängen das Problem, dass der Hund gerne und unkontrolliert auch zu anderen seiner Art läuft, wird er dies auch machen, wenn er Beiläufer zum Fahrrad ist.
So hart es klingt, ein solcher Hund ist nicht oder nur bedingt dafür geeignet, mit dem Fahrrad geführt zu werden. Auf dem Rad hat das Herrchen einen weniger stabilen Halt. Reißt der Hund plötzlich und stark an der Leine, kann dies den Fahrradfahrer so außer Gleichgewicht bringen, dass dieser stürzt. Auch besteht die Gefahr, dass der Hund sich selbst verletzt. Alternativ kann der Fahrradfahrer die Leine loslassen, hierbei verliert er jedoch die komplette Kontrolle über den Hund.
Trainingsbefehle beibringen und festigen
Du kannst deinem Hund Befehle wie „Stopp“, „Langsam“, „Schnell“ und „Links“ oder „Rechts“ beibringen. So kann dein Hund lernen, auf deine Anweisungen zu reagieren, während du fährst. Gerade ein sicheres Stoppen ist beim Radfahren sehr wichtig. Auch wir Menschen kommen mal in Situationen, in denen wir plötzlich anhalten müssen.
Merke: Fahrradfahren mit Hund ist nur dann ratsam, wenn der Hund eine gute Grundgehorsamkeit hat und auch in besonderen Situationen auf sein Herrchen hört.
Hilfsmittel zum Führen – Leinenhalter für das Fahrrad
Es gibt Abstandhalter für das Fahrrad, hier kann man die Hundeleine befestigen und der Hund wird dann über den Leinenhalter und der Fahrradleine geführt.
Das Besondere an guten Halterungen, sie besitzen eine kleine Federung. Da der Hund nicht immer exakt neben dem Herrchen laufen wird, werden kleine Bögen und Verzögerungen über die Federungsvorrichtung abgepuffert. Ebenfalls vorhanden ist eine Sicherungseinrichtung, die die Leine auf zu starken Zug, z.B. bei Unfällen, löst. Hierbei wird bei den meisten Herstellern auf Klettverschluss gesetzt.
Der Hund sollte stets auf der rechten Seite des Fahrrads geführt werden, weg vom Straßenverkehr und entfernt von Gegenverkehr.
Es ist unbedingt auch auf die Sicherheit des Hundes zu achten, es sollte daher möglichst nur mit einem Brustgeschirr bzw. Hundegeschirr gearbeitet werden. Die Kraft kann sich so ausreichen auf den Brustbereich des Hundes verteilen. Ein bloßes Halsband würde dem Hund bei gespannter Leine immer wieder den Hals zuschnüren. Sofern nicht ein extra Zuggeschirr genutzt wird, sollte der Hund an der lockeren Leine laufen.
Was man im Dunkeln beachten sollte
Fährt man im Dunkeln, sollte der Hund in jedem Fall auch mit Reflektoren bestückt werden. Dazu kann man dem Vierbeiner eine Art Weste anziehen. Ideal Weiser befestigt man hier noch ein rotes Blinklicht, dabei sollte man aber darauf achten, dass der Hund nicht davon geblendet wird. Leuchthalsbänder sind sehr gute Alternativen und lassen den Vierbeiner oftmals schon früh sichtbar werden.
Um anderen Verkehrsteilnehmer deutlich zu zeigen, dass man im Gespann unterwegs ist, sollte man eine reflektierende Hundeleine nutzen. Durch die Reflektion wird schnell deutlich, dass der Hund zum Fahrrad gehört und man nicht zwischen Hund und Radfahrer hindurch kann.
Kleine Hunde sollte man nicht an der Leine führen und das Fahrrad sollte auch nicht die Methode sein, um dem Hund Auslauf zu geben. Wer dennoch nicht auf seinen besten Freund verzichten möchte, kann kleinere Hunde ideal in einem Hundefahrradkorb transportieren. Wird der Vierbeiner älter und kann nicht mehr so wie er gerne möchte, bietet sich für größere Hunde auch ein Fahrradanhänger für Hunde an. Sowohl beim Fahrradkorb für Hunde als auch beim Hundefahrradanhänger muss der Hund nicht selber laufen.
Lastenfahrräder können ebenfalls eine sehr gute Alternative für Hundebesitzer sein. Der Hund kann bequem im Fahrrad sitzen und sich die Landschaft während der Fahrt ansehen. Wir würden unseren Hund jedoch immer vor uns haben wollen, um so sein Verhalten während der Fahrt im Blick zu haben. Befindet sich der Hund hinter einem, so sollte der Anhänger geschlossen werden.
Das Alter des Hundes berücksichtigen
Gerade junge Hunde haben weder die Ausdauer, den nötigen Körperbau noch die Erfahrung, um sicher am Fahrrad nebenher zu laufen. Gleiches gilt für ältere Hunde, die eventuell auch gesundheitlich beeinträchtigt oder aufgrund ihres Alters einfach nicht mehr belastbar sind. In beiden Fällen ist es ratsam, den Hund anderweitig, z. B. in einem speziellen Hundeanhänger, zu transportieren.
Vorsicht bei Hitze
Gerade im Sommer sind viele Menschen mit dem Rad unterwegs und wollen auf ihren Vierbeiner nicht verzichten. Allerdings ist hier zu beachten, dass dies eine große Belastung für den Hund sein kann. Überanstrengung, Durst und durch den heißen Asphalt verbrannte Pfoten sind mitunter vorprogrammiert. Bei großer Hitze sollten also keine, bzw. nur kurze, Strecken zurückgelegt werden. Dazu sollte immer ausreichend Wasser für den Hund dabei sein.
Unser Fazit zum Fahrradfahren mit Hund
Wer mit dem Fahrrad und dem Hund gleichzeitig am Straßenverkehr teilnehmen möchte, sollte dies üben.
Der Hund sollte langsam an die neue Situation herangeführt werden, anfänglich kann mittels Schieben vom Fahrrad die Situation in langsamen Geschwindigkeiten geprobt werden. Hierbei kann es durchaus vorkommen, dass man dies mehrere Tage auf kurzen Strecken und in gewohnter Umgebung probt. Hat der Hund sich an die neue Situation „Fahrrad“ gewöhnt, so kann man vor dem aktiven Fahren erst einmal mit einem Rollen üben. Dazu wird mit einem Fuß auf der Pedale durch den anderen Fuß Schwung geholt. Diese Geschwindigkeit ist bereits höher als beim Laufen aber noch nicht so schnell wie beim späteren Fahrradfahren.
Auch der Fahrradfahrer benötigt eine gewisse Routine und Übung. Plötzliche Bewegungen und ruckartige Eingriffe müssen gekonnt abgefangen werden. Eine feste Montage der Hundeleine am Fahrradlenker ist möglichst zu vermeiden. Hier hat der Hund zu viel Einfluss auf das Fahrrad und kann mittels unerwarteter Bewegungen das Rad umlenken und Unfälle verursachen.
Der Hund wird an die Fahrradleine gewöhnt
Für die ersten Versuche empfiehlt es sich einen abgelegenen Parkplatz oder ein Wald zu suchen, in dem man üben kann. Abstandhalter und Fahrradhalter für die Hundeleine helfen einem dabei, den Hund und das Fahrrad bestmöglich unter Kontrolle zu halten.
Wer sich unsicher ist, kann sich auch bei einem Hundetrainer über das Führen von Hunden am Fahrrad informieren und schulen lassen. Wer die Zeit nicht investieren kann, bekommt im Netz durchaus Anleitungen und Hilfestellungen zum Erziehen von Hunden. Hinweis: Wer sein Fahrrad auf einem Fahrradträger transportieren möchte, sollte den Hundeleinen-Halter für den Transport abnehmen.
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