Am frühen Morgen strömen die Schüler in die Schulen. Darunter befinden sich in einem neuen Schuljahr auch die Kinder, die ihren Weg zur Schule erstmals mit dem Fahrrad bewältigen. Wie bereite man sein Kind am besten auf dieses neue Abenteuer vor? Welche Herausforderungen warten auf dem Schulweg? Und wie können sich alle, Eltern wie auch Kinder, sicher fühlen, wenn die Kinder alleine unterwegs sind?
Inhaltsverzeichnis
Gute Sichtbarkeit und ein verkehrssicheres Fahrrad
Selbstverständlich sollte sein, dass das Kind gut und sichtbar ausgestattet ist. Damit ist schonmal ein wichtiges Fundament für den sicheren Schulweg mit dem Fahrrad gelegt. So sollten Kleidung und Helm der Kinder reflektieren, gut sitzen und auch nicht bei der Fahrt stören. Der Fahrradhelm sollte in einem Fachgeschäft gekauft und probiert werden. Das Fahrrad sollte von der Größe her passen und mit allen relevanten Sicherheitsmerkmalen wie funktionierende Bremsen, Fahrradbeleuchtung, Reflektoren, Wimpel oder auch Abstandhalter ausgestattet sein.
Gemeinsam zur Schule – Fahrtraining zu Hause
In der Regel findet die Radfahrausbildung an den Schulen in der 4. Klasse statt. Früh üben lohnt sich also schon, denn wer bereits vor der 4. Klasse den Schulweg mit dem Rad zurücklegen will, sollte geübt sein. Um auch für später gewappnet zu sein, sollten man mit dem Kind gemeinsam auch schon auf der Straße anstatt auf dem Gehweg fahren. Ab dem 10. Lebensjahr ist letzteres nicht mehr erlaubt und Schwierigkeiten bei der Umstellung sind vorprogrammiert.
Als Eltern ist man das erste und wichtigste Vorbild im Straßenverkehr. Das gilt auch und insbesondere auf dem Fahrrad. Zur Übung kann man den Schulweg zusammen mit dem Fahrrad abfahren und folgenden Situationen auf der Strecke kennenlernen. Wichtig ist auch, dass man mit dem Kind darüber spricht, warum diese Abläufe wichtig sind.
1. Parkendes Auto
Diesen Ablauf sollten man mit dem Kind zunächst in einer ruhigen Verkehrssituation oder auf Privatgelände üben: umschauen, Handzeichen geben, Kontrollblick nach hinten und links an dem parkenden Auto vorbeifahren. Wichtig ist hier, dass das Kind auch auf ein plötzliches Öffnen der Autotür vorbereitet ist. Dazu sollte der Radfahrende immer beide Hände an den Bremsen haben und grundsätzlich achtsam und bremsbereit sein.
2. Wechsel vom Radweg auf die Straße
Für den Wechsel vom Radweg auf die Straße gilt im Prinzip der gleiche Ablauf, mit dem Unterschied, dass Autofahrer nicht immer gleich den zeitnah wechselnden Radfahrenden erblicken und es so schnell zu einer Gefahrensituation kommen kann. Kinder sollten also auch hier sehr achtsam und bremsbereit sein, wenn sie vom Radweg auf die Straße wechseln. Auch der rückwärtige Radverkehr ist hierbei zu beobachten. Ein plötzliches Anhalten kann durchaus zu Auffahrunfällen führen.
3. Linksabbiegen an Kreuzungen
Auch hier gilt der Ablauf: umschauen, Handzeichen geben, Kontrollblick nach hinten und in die Fahrspur zur linken Seite hin einordnen, Kreuzungs- und den Gegenverkehr prüfen und mit beiden Händen am Lenker in die Kreuzung nach links einfahren.
4. Gefahr „Toter Winkel“
Rechts abbiegende LKW und Transporter können eine große Gefahr sein. Hier gilt es dem Kind zu vermitteln, dass der LKW-Fahrer bestimmte Bereiche um sein Fahrzeug nicht sieht (Toter Winkel). Das Kind sollte ausreichend Abstand zum LKW halten, wenn möglich Blickkontakt mit dem Fahrer aufnehmen und im Zweifelsfall mit der Überquerung der Straße warten.
Eltern als Vorbilder – Übung macht den Meister
Wenn man als Vorbild einen guten Anfang macht, dann sollte sich das Kind im Straßenverkehr sicher fühlen. Dazu können die klassischen Gefahrensituationen, wie die oben genannten, zunächst in einer eher ruhigen Umgebung durchgespielt werden. Zu diesen Themen gibt es auch Videos der Verkehrspolizei im Internet. Das Kind sollte mit sicherem Zubehör ausgestattet sein und die Schulstrecke am Anfang nur in Begleitung gefahren werden. Laub, nasse und vereiste Straßen können zusätzlich ein großes Unfallpotential mit sich bringen. Auch hier gilt es den Kindern die Gefahren zu erklären und wieso es wichtig ist, sich im Herbst und Winter anders zu verhalten als im Sommer.