Mit einer gefederten Sattelstütze können Unebenheiten der Fahrstrecke über die Federung absorbiert werden. Wir schauen uns die Nextcover Federsattelstütze in der Praxis an und fahren mit einem Rad ohne Federung über Stock und Stein.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Lieferumfang und Zubehör der Federsattelstütze
- 2 Verarbeitung und Haptik der Nextcover Sattelstütze
- 3 Technische Daten laut Nextcover
- 4 Technische Daten vom Fahrradmagazin gemessen
- 5 Nextcover Federsattelstütze in der Praxis
- 6 Härtegrad bzw. Federung einstellen
- 7 Federung und Fahrgefühl
- 8 Fazit Nextcover Sattelstützen Test
Lieferumfang und Zubehör der Federsattelstütze
Geliefert wurde uns die Nextcover Sattelstütze im Handelskarton, verpackt in einer Kunststofftüte. Der Sendung lag eine Bedienungsanleitung bei, die bebildert und auf Deutsch geschrieben ist.
Verarbeitung und Haptik der Nextcover Sattelstütze
Nach dem Herausnehmen aus der Verpackung macht die Sattelstütze einen wertigen ersten Eindruck. Es sind keine Produktionsrückstände oder andere Verunreinigungen zu finden. Die Beschriftung ist sauber aufgedruckt und kann gut abgelesen werden. Es gibt keine scharfen Kanten, insgesamt haben wir einen sehr guten ersten Eindruck.
Technische Daten laut Nextcover
- Die Sattelstütze ist für ein Systemgewicht von 150 kg zugelassen
- Die Federung ist einstellbar für Fahrer zwischen 65 kg bis 120 kg
- Die Klemmschrauben dürfen mit 9-10 Nm festgezogen werden (Fahrrad Drehmomentschlüssel)
- Material: Aluminium
- Durchmesser: 27,2 mm, 30,9 mm und 31,6 mm
Das Systemgewicht ist das Gewicht, als würde der Radfahrer auf eine große Waage fahren und dort das Gesamtgewicht aller Teile ablesen (Gewicht des Fahrers, des Fahrrads und seine Zuladung wie Taschen, Schlösser, Lampen, etc.). Es bleibt bei der Nextcover Sattelstütze also 30 kg Puffer für das Fahrrad, Fahrradtaschen, Fahrradschloss und alle anderen Dinge (Systemgewicht der Sattelstütze 150 kg abzgl. 120 kg Federleistung). Ist die gefederte Sattelstütze auch für E-Bikes geeignet? Solange das Systemgewicht eingehalten wird, spricht nichts gegen den Einsatz an einem E-Bike.
Technische Daten vom Fahrradmagazin gemessen
Wir haben das uns vorliegende Modell (27,2 mm) mit 477 g gewogen und eine Gesamtlänge von 36,8 cm und eine Länge von der „Min-Markierung“ bis zum oberen Ende von 26,8 cm gemessen.
Nextcover Federsattelstütze in der Praxis
Um die Sattelstütze auch auf Herz und Nieren testen zu können, muss diese zuerst die vorhandene Stütze an unserem Testfahrrad ersetzen. Wir nutzen diese in Verbindung mit dem Nextcover Fahrradsattel, den wir ebenfalls bereits im Test hatten.
Bei der Montage drehen wir die Klemmschrauben bis kurz vor dem Herausfallen heraus und schieben unseren Sattel auf die Klemmplatte. Nach der Positionierung ziehen wir die Schrauben wieder fest. Die richtige Neigung stellen wir ein, wenn die Stütze im Sattelrohr eingelassen und von der Höhe an unsere Körpergröße angepasst wurde. Die Montage einer Sattelstange haben wir einmal in diesem Video für euch gezeigt.
Härtegrad bzw. Federung einstellen
Bevor wir die Federsattelstütze im Rahmen einlassen, passen wir unten noch einen ungefähren Härtegrad der Federung an. Dreht man die Schraube hinein, wird die Federung hart – dies ist geeignet für Menschen mit mehr Körpergewicht – und dreht man die Schraube heraus, so wird die Federung weicher – geeignet für Menschen mit weniger Körpergewicht. Wichtig ist, dass die Schraube keinesfalls aus der Stütze herausschaut.
Da wir knapp 10 kg mehr wiegen als die minimal angegebenen 65 kg für die Federung, drehen wir für den Anfang die Schraube bis zum Rand heraus. Ob dies am Ende für uns passt, merken wir nach der Probefahrt. Tatsächlich passte die Einstellung für uns auf Anhieb. Auch wenn wir keine 65 kg wiegen, so passt die Federung. Ob sich die Feder im Laufe der ersten Kilometer noch etwas verändert, werden wir „erfahren“.
Federung und Fahrgefühl
Unser Testfahrrad ist gänzlich ungefedert und mit 4 bar Reifendruck durchaus etwas härter auf den Wegen unterwegs. Die Federung der Sattelstütze merken wir bei Gullydeckeln, Bordsteinen und anderen Kanten. Auch wenn man nicht das Gefühl hat, dass man beim Überfahren einer Unebenheit einsinkt, so merkt man den Unterschied beim Überqueren mit dem Vorder- und Hinterrad. Die Unebenheit nehmen wir am Gesäß weniger doll wahr als vorher, ohne die gefederte Sattelstütze von Nextcover. Die Empfindlichkeit muss jeder für seinen persönlichen Geschmack einstellen. Unser ca. 75 kg schwerer Testfahrer hat die Justierschraube der Federung auf ~65 kg Federungsgewicht eingestellt und war damit zufrieden.
Fazit Nextcover Sattelstützen Test
Der Preis zum Zeitpunkt des Tests lag bei 59,99 € (11/2023). Die Sattelstütze macht einen ordentlich verarbeiteten Eindruck, ist sauber und hat keine Produktionsrückstände. Die Anleitung ist groß, deutlich geschrieben, verständlich formuliert und wird mit aussagekräftigen Bildern ergänzt. Die Montage der Nextcover Federsattelstütze ist einfach und kann mit den meisten Fahrrad Multitools durchgeführt werden.
Mit der Skala (1 bis 10) an der Sattelstütze haben wir einen Überblick, wie tief die Stütze in das Sattelrohr eingelassen werden muss, um die Höhe unserer alten Sattelstütze zu erreichen. Beim Aufstehen und Absteigen hört man den Kolben leicht am oberen Ende anschlagen, hier scheint die Feder ihre Wirkung ungepuffert auszubreiten. Hier könnte evtl. mit einem Zwischenring seitens des Herstellers gearbeitet werden, sodass die sich extrahierende Feder nicht oben „anschlägt“, was einen leichten Punktabzug gebracht hat. Laut Coast Commerce GmbH, die Firma hinter Nextcover, sollen Austauschfedern mit unterschiedlichen Stärken auf den Markt kommen. So lässt sich die gefederte Sattelstütze noch besser auf das persönliche Körpergewicht und die individuellen Bedürfnisse einstellen.
Haben wir eine Federwirkung gegenüber unserer starren Sattelstütze gemerkt? Ja, definitiv – die Federwirkung ist für uns spürbar, gerade bei höheren Unebenheiten wie Gullydeckeln, abgesenkten Bordsteinen und Schlaglöchern haben wir den Effekt der Federung spüren können. Wir fahren auf der untersten Stufe der Stellschraube, also mit der größten Federung, unserem Geschmack nach dürfte die Feder nicht härter sein, wir mögen es eher noch etwas weicher. Insgesamt bewerten wir die Nextcover Federsattelstütze mit „GUT“.