Wenn es beim Fahrradfahren darum geht, mehr als nur zu sehen wie schnell und wie weit man fährt, kommen Fahrradcomputer ins Spiel, die umfangreiche Funktionen mitbringen. Wir haben uns im Sigma Pure Test den Fahrradcomputer mit GPS angesehen und in der Praxis getestet. Im Fokus stehen dabei die Handhabung, die Verarbeitung und der Umgang in der Praxis.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang und Zubehör – Sigma Pure GPS
Geliefert wird der Fahrradcomputer in einer Handelsverpackung mit Sichtfenster und einem auffälligen Umkarton. Im Lieferumfang befindet sich ein USB-Kabel zum Aufladen, zwei Halterungen zur Montage, Kabelbinder um die Halterung zu befestigen und eine ausführliche Anleitung, auch in deutscher Sprache. Die Anleitung ist gut zu verstehen.
Technische Daten laut Hersteller Sigma
- NFC Kommunikation via SIGMA LINK App
- Trainingsauswertung am Gerät / via Data Center
- Hintergrundbeleuchtung
- Werkzeugfreie Montage
- Akkulaufzeit bis 15 h
Wir haben ein Gewicht von 37 g gewogen.
Folgende Werte kann der Sigma Pure GPs Fahrradtacho erheben:
- Aktuelle Geschwindigkeit, Maximale Geschwindigkeit, Durchschnittliche Geschwindigkeit
- Uhrzeit, Höhenmeter
- Gesamtkilometer, Kilometer der Route
- Himmelsrichtungsanzeige im Display
- Fahrzeit, Gesamtzeit
- Temperatur
- u.a.
Der Sigma Pure GPS ist bereits recht umfangreich gestaltet. Die Auswertung aller Daten kann via Schnittstelle am PC erfolgen, dazu später mehr. Was der Sigma Pure nicht hat, ist die Möglichkeit über einen Tretsensor die Trittfrequenz zu überwachen. Ebenfalls können keine Herzfrequenzdaten übermittelt werden. Dazu empfehlen wir andere Modelle des Herstellers, zum Beispiel den Sigma BC 23.16.
Der Sigma Pure GPS Test in der Praxis
Nach dem Auspacken ging es in den Praxistest. Dazu haben wir die verschiedenen Funktionen durchgetestet, uns die Handhabung am Fahrrad angesehen und vor allem während der Fahrt.
Die Montage der Halterung am Fahrrad
Die Montage am Fahrrad ist sehr einfach. Die Halterung wird an die gewünschte Stelle gehalten und mit zwei Kabelbindern befestigt. Diese werden dazu durch die Halterung gezogen und unten, unter dem Lenker zusammengeführt. Die beiden Kabelbinder sollten dabei ein Kreuz bilden. Zwischen dem Lenker und der Halterung wird ein Gummiring gelegt, dieser soll ungewollte Kratzer am Untergrund verhindern. Da hier kein Kabel zum Einsatz kommt, kann die Halterung auch am Oberrohr oder auf dem Vorbau angebracht werden. Die Montage ist ohne den Einsatz von Fahrradwerkzeug möglich.
Einstellen und konfigurieren des Sigma Pure GPS
Dieser Fahrradtacho wird nicht auf das Fahrrad eingestellt. Es ist hierbei nicht notwendig, den Radumfang zu berechnen und in das Gerät einzugeben. Durch die GPS Technik wird die Position immer über eine Sattelitenverbindung ermittelt. Dies macht den Sigma Pure GPS sehr flexibel im Einsatz. Der Fahrradtacho kann so bequem an vielen verschiedenen Fahrrädern genutzt werden, dazu muss nicht einmal eine Halterung vorhanden sein. Möchte man die Daten zum Training erst im Anschluss sehen, kann der Sigma Pure GPS auch in der Rückentasche mitgeführt werden.
Zum Einstellen der Uhrzeit und der Einheiten (kmh/Meilen), werden drei Tasten genutzt. Diese befinden sich unten am Fahrradtacho. Hiermit werden auch die verschiedenen Funktionen durchgeschaltet. Die ganz linke Taste dient zur Bedienung der Höhenmeter-Funktionen und die rechte Taste führt durch die Daten der Strecke, der Fahrzeit, Geschwindigkeit, Temperatur und der Kalorien. Den letzten Punkt empfinden wir als sehr ungenau. Es werden verbrannte Kalorien angezeigt, jedoch müssen keine persönlichen Daten zum Alter, Geschlecht, Gewicht oder zur Körpergröße eingetragen werden. Der Wert der Kalorien ist in unseren Augen ein großzügig geschätzter Wert.
Auswertung der Trainingsdaten
Um die Daten des Trainings auszuwerten gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Daten können via NFC in die Sigma Link App übertragen, direkt im gerät abgelesen oder mittels Sigma Data Center analysiert werden. Ein interner Speicher hält 110 Stunden Daten in der Hinterhand. Für seine Größe und den aktuellen Preis bietet der Fahrradtacho mit GPS Tracking bereits sehr viele Möglichkeiten.
Die Sigma App gibt es im Playstore und ist kostenlos (Bei Apple Geräten sieht es mit der NFC-Konnektivität leider schlecht aus.) In der App können verschiedene Profile gepflegt werden, zum Beispiel für unterschiedliche Fahrräder. Das Sigma Data Center kann die Daten über den USB-Anschluss bekommen. Die Ladebuchse ist gleichzeitig die Schnittstelle für einen PC / Mac. Die Software kann ebenfalls kostenlos von der Herstellerwebseite heruntergeladen werden.
Back to Start Funktion
Weiß man nicht wo man sich befindet, kann man, am Ziel angekommen, die Funktion „zum Start zurück“ nutzen. Hier werden die zuvor gespeicherten GPS-Daten abgerufen und der Tacho führt einen über eine Pfeilnavigation zum Start zurück. Es wird dabei jedoch nicht der Weg abgefahren der zuvor gefahren wurde. Der Sigma Pure GPS hat sich die Startkoordinaten gemerkt und schickt einen über den direkten Weg zurück. Der Pfeil zeigt einem die Richtung und die Entfernung zum Start an. Der Radfahrer muss nun eine Strecke fahren, die sich an den Pfeilrichtungen orientiert und die Entfernung zum Start verringern lässt. Diese Funktion gefällt uns gut und ist immer dann von Nutzen, wenn man zum Beispiel am Ende seiner Kräfte angekommen ist und auf dem direkten Weg zurück möchte.
Beleuchtetest Display für Fahrten in der Dunkelheit
Das Display kann mit einer Hintergrundbeleuchtung erhellt werden. Diese Beleuchtung ist nicht durchgängig am Leuchten und muss für ein Training aktiviert werden. Dazu werden die ganz linke und die ganz rechte Taste gleichzeitig gedrückt. Im Display erscheint eine kleine Lampe. Nun wird das Display beim Drücken einer beliebigen Taste für ca. 3 Sekunden beleuchtet. Schaltet der GPS Fahrradtacho in den Standby-Modus, ist die Beleuchtungsfunktion wieder aus und muss erneut aktiviert werden.
Fazit zum Sigma Pure GPS Test
Die Verarbeitung ist auf den Punkt, der Sigma Pure macht einen wertigen Eindruck in der Hand und das Display kann gut abgelesen werden. Das Gerät lässt sich gut und einfach auf der Halterung fixieren. Die Grundfunktionen zur Geschwindigkeit funktionieren grundlegend wie sie es sollen. Die automatische Start/Stopp-Funktion ist recht sensibel und hält das Training bei einem Stopp zuverlässig an. Ab ca. 7 km/h schaltet der Pure GPS in den „Pause-Modus“ und startet sobald die Geschwindigkeit wieder steigt.
Vor der Fahrt sollte der Tacho bereits eingeschaltet werden. Wird der Tacho im Keller oder in der Wohnung aufbewahrt, kann das erste Signal der Satelliten etwas auf sich warten lassen. Je eher man den Tacho einschaltet, umso eher kann dieser versuchen sich zu verbinden. Wir mussten teilweise zwischen 20 Sekunden und 3,5 Minuten auf eine Verbindung zum Satelliten warten. Unter freiem Himmel, an einem sonnigen Tag.
Es werden zwei Halterungen mitgeliefert, das gefällt uns gut. Das Montagematerial ist ausreichend vorhanden. Die Anleitung ist verständlich aufgebaut. Die Bedienung ist ebenfalls intuitiv gestaltet. Der linke Knopf ist für die Höhenfunktion zuständig, der rechte Knopf für die Tourdaten und mit der Mitte gelangt man in das Hauptmenü oder entsperrt den Sigma Fahrradtacho.
Auf der Straße und unter freiem Himmel macht der Sigma Pure GPS wirklich Spaß. Hier zeigt der Tacho einem die Geschwindigkeit gut an, man hat das Gefühl die Daten stimmen und man kann sich voll und ganz auf das Training bzw. die Fahrradfahrt konzentrieren. Im Wald oder in Alleen mit vielen dichten Baumkronen, kommt der Pure an seine Grenzen. Hier kommt das GPS Signal nicht immer durch. Die angezeigte Geschwindigkeit stimmt nicht mit der echten Fahrt überein. Außerhalb des Waldes springt der Sigma Pure wieder in die Genauigkeit zurück. Wir sehen den Tacho mehr auf der Straße am Rennrad oder im freien Gelände.
Wer auf der Suche nach einem guten Fahrradcomputer für das Training Radwegen, Straßen und Strecken durch die Stadt ist, macht mit dem Sigma Pure GPS nicht viel falsch.